Donnerstag, 14. Oktober 2010

Soziale Netzwerke als Kommunikationsplattform II

Schritt für Schritt zum aktiven Teilnehmer
von Ralf Monzel

Den richtigen Dienst wählen

Wer soziale Netzwerke aktiv nutzen will, muss zunächst ein oder mehrere Netzwerke auswählen und sich hier als Teilnehmer registrieren. Welche Netzwerke am besten geeignet sind, hängt davon ab, welche persönlichen Interessen mit dem Engagement im Netzwerk verfolgt werden sollen. Wer zum Beispiel auf berufliche Kontakte Wert legt, kann Netzwerke mit überwiegend beruflich interessierten Teilnehmern wie Xing nutzen. Zu beachten ist auch die Verknüpfung des Netzwerkes mit anderen Netzwerken bzw. Diensten. Je mehr Verknüpfungen bestehen, desto schwieriger ist es, einmal veröffentlichte Informationen, Kommentare, Fotos, Videos usw. wieder zu entfernen.

Hinweis

Selbst, wenn dies rechtlich möglich ist (z. B. aufgrund AGB oder Datenschutzbestimmungen des Netzwerkes), so ist die tatsächliche Umsetzung in der Praxis selten zu realisieren.
Neben den Interessenschwerpunkten spielen auch die netzwerkeigenen "Spielregeln" eine entscheidungsrelevante Rolle. Diese finden sich in den AGB und den Datenschutzbestimmungen. Letztere sind besonders zu beachten, da sich soziale Netzwerke auch dadurch auszeichnen, dass die einzelnen Teilnehmer persönliche Informationen über sich preisgeben.

Praxis-Tipp

Große Netzwerke für berufliche Anwender sind LinkedIn und Xing.
Neben dem Thema Datenschutz ist der Umgang mit Urheber- und Nutzungsrechten ein weiterer wichtiger Punkt, der bei der Auswahl eines Netzwerkes berücksichtigt werden sollte. Grundsätzlich liegt das Urheberrecht beim Verfasser eines Beitrages bzw. beim Fotografen des eingestellten Fotos.
Einige Netzwerke lassen sich in ihren AGB die entsprechenden Nutzungs- und Verbreitungsrechte einräumen. Damit dürfen sie z. B. Fotos oder Beiträge auch an Dritte weitergeben, etwa durch die Verknüpfung mit anderen Internetdiensten. Der Teilnehmer kann zudem, je nach Umfang der eingeräumten Rechte, nicht mehr ohne Weiteres später Beiträge entfernen oder verändern.

Profil anlegen und pflegen

In der Regel müssen sich die Anwender zunächst beim Plattformanbieter registrieren lassen. Danach kann der Dienst mittels persönlicher Kennung und Passwort genutzt werden. Schon bei der Anmeldung werden personenbezogene Daten, z. B. Name, E-Mail-Adresse, Wohnort, Geburtsdatum, Beruf, Portraitfoto, abgefragt. Je nach Plattform können bzw. sollen auch beruflicher Werdegang, berufliche und persönliche Interessen angegeben werden.

Praxis-Tipp

Vor der Registrierung und der damit verbundenen Angabe persönlicher Daten und eines Nutzerprofils ist es ratsam, sich genau zu überlegen, welche Daten man über seine Person bekanntgeben will. Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass diese Daten Dritten zugänglich sind und unter Umständen missbräuchlich genutzt werden können.
Welche Daten erhoben werden und wie damit seitens des Netzwerkbetreibers umgegangen wird, findet sich in den Datenschutzerklärungen (und/oder den AGB) des jeweiligen Betreibers. Der Düsseldorfer Kreis (eine informelle Vereinigung der obersten Aufsichtsbehörden, die in Deutschland die Einhaltung des Datenschutzes im nicht-öffentlichen Bereich überwachen) hat seiner Empfehlung zur datenschutzkonformen Gestaltung sozialer Netzwerke vom April 2008 ausgeführt, dass auch eine Aufklärung über Risiken für die Privatsphäre, die mit der Veröffentlichung von Daten in Nutzerprofilen verbunden sind, enthalten sein sollte. Zudem sei darüber zu informieren, wie die Teilnehmer mit personenbezogenen Daten Dritter umgehen sollen.

Praxis-Tipp

Vor der Registrierung sollten die Datenschutzerklärungen sorgsam gelesen und der Dienst nur dann genutzt werden, wenn der Umgang mit den Daten den persönlichen Interessen nicht entgegensteht.

Weiteres Risiko: der reale Mitgliedername

Die Verwendung seines realen Namens ist nicht immer wichtig. Dieser sollte nur dort genutzt werden, wo es sinnvoll ist, so grundsätzlich in Business-Netzwerken. In vielen anderen Fällen sollten Pseudonyme verwendet werden. Dazu gehört auch die Nutzung unterschiedlicher E-Mail-Adressen, um einen Datenabgleich anhand von E-Mail-Adressen zu verhindern. Persönliche Fotos sollten nur dann veröffentlicht werden, wenn es wirklich sein muss. Mittlerweile gibt es erste Ansätze bei Suchmaschinen zur Identifizierung von Personen auf Fotos.