Freitag, 12. Februar 2010

Google Buzz

Achtung, Buzz kommt!
Von Marco Dettweiler
Sergey Brin und sein BuzzSergey Brin und sein Buzz
10. Februar 2010 Natürlich muss man aufmerksam sein, wenn Google „einige Produkt-Innovationen“ in seiner stillen Anti-Apple-Art vorstellt. Schließlich schlichen sich in den letzten Jahren auf gleiche Weise Killer-Applikationen wie Google Earth und Maps und Docs in die Welt des Internet. Es hätte also durchaus eine wichtige Anwendung sein können, was Sergey Brin in Mountain View am Dienstag präsentierte, und von der deutschen Presseabteilung als „eine spannende Social-Media-Anwendung für Google Mail“ beschrieben wird, „um die Kommunikation mit Freunden und Bekannten besser zu organisieren und zu bündeln“.
 
Ist das nicht schon Facebook? Ja, aber Google will es natürlich wieder einmal besser machen. Und hat es auch geschafft: Informationen können mit Gruppen oder mit der Öffentlichkeit ausgetauscht werden, Mail-Empfänger werden schnell zu Followern, Links verwandeln sich in kleine Bildergalerien, Nachrichten werden nach Relevanz sortiert, Tweets können sowie gelesen werden, Kommentare wie in Facebook sind möglich und der Ort des Buzzers wird ähnlich wie in Foursquare angezeigt. Ebenso integriert Google in seinen neuen Dienst Foto-Portale wie Flickr oder Picasa. Nun ja, und Googles Suchmaschine findet natürlich all das, was Buzz veröffentlicht wird - sofern der Nutzer das nicht verhindert.

Nach Wave dann Buzz?

Buzz ist somit komplexer als Facebook und andere soziale Netzwerke. Das steht - auch ohne einen großen Gebrauchstest - außer Frage und ohne diesen Mehrwert hätten die Jungs aus Mountain View gar nicht auf die Bühne treten brauchen. Auch haben sie das momentan gehypte Echtzeit-Internet integriert.

Doch kommt einem das nicht bekannt vor? Haben Sergey Brin & Co. nicht schon im letzten Jahr ihre vermeintlich Wunderwaffe „Wave” vorgestellt und einen Riesenrun auf die Einladungen ausgelöst. All jene, die Google Wave bisher ausprobieren durfen waren erst überfordert und dann ernüchtert. Wer in die Welle gesprungen war, schluckte erst einmal Wasser und kämpfte gegen die Dynamik, um nach kurzer Zeit wieder das Land zu suchen. Der „Stream“ ist nicht für alle Social-Media-Fans geeignet.