Montag, 15. Februar 2010

It's not a buck, it's a feature

Akku-Probleme ist kein Fehler, sondern gewollt.

Anwender beklagen sich in aller Welt darüber, dass Windows 7 auf Probleme mit dem Akku hinweist – obwohl der Akku komplett geladen ist und somit noch längst nicht wieder aufgeladen oder gar ausgetauscht werden müsste. Microsoft hat die Hilferufe erhört und die Problematik untersucht.

Das Ergebnis fällt jedoch anders aus als erhofft: Wider Erwarten räumt Microsoft keinen Fehler ein, sondern weist darauf hin, dass diese Meldungen berechtigt sind und es sich dabei um ein Feature von Windows 7 handelt. Microsoft hat rund 20 Supportanfragen erhalten und gemeinsam mit den Herstellern dieser Notebooks untersucht.

Dabei stellte sich heraus, dass in allen Fällen ein bestimmter Grenzwert unterschritten wurde und deshalb der Austausch des Akkus empfohlen wird. Windows-Chef Steven Sinofsky schreibt in einem Blog-Beitrag, dass es sich „wie erwartet um Notebooks handelt, die älter als ca. 1,5 Jahre sind“.

Auf einem Test-Notebook konnte, dieses „Feature“ nachvollzogen werden: (Test bei Windows 7 Secrets)
Auf einem rund elf Monate alten LG P310 Tarsia-Notebook wurde bei voller Akkuladung darauf hingewiesen, dass der Akku ausgetauscht werden muss. Dabei erreicht dieses Notebook bei einer permanenten CPU-Last von 30 Prozent eine Laufzeit von rund 160 Minuten, bevor der Bildschirm schwarz wird.

Notebook-Akkus neigen dazu, im Laufe der Zeit immer mehr an Leistung zu verlieren, doch die Akku-Überwachung von Windows 7 führt sich reichlich übereifrig auf. Microsoft argumentiert jedoch so, dass der Grenzwert von dem Akku unter Umständen auch bereits unter dem früheren Betriebssystem unterschritten wurde. Dort fehlte jedoch die Funktion, mit der sich dieser Umstand feststellen ließ. Windows 7 kann dies jedoch feststellen und deshalb handelt es sich laut Sichtweise von Microsoft um ein Feature und nicht um einen Fehler.

Die Akku-Meldung taucht immer dann auf, wenn die Batterie nur noch 40 Prozent ihrer ursprünglichen Laufzeit aufweist. Der Schwund von 60 Prozent Leistung auf dem Testsystem lässt sich jedoch nicht eindeutig belegen, da die Akkulaufzeit im Vergleich zum Auslieferungszustand nicht so drastisch nachgegeben hat. Dieses Feature in Windows 7 sollte also weiterhin beobachtet werden. Zumal man nicht davon aus gehen kann, dass sich die erhitzten Gemüter in naher Zukunft durch die Informationen von Microsoft beruhigen lassen.